Wirklich verstanden hat das System Klima bisher niemand.
Dafür ist das System zu komplex. Es gibt zu viele Wechselwirkungen und Phänomene mit globalen Auswirkungen, die man noch nicht genau erklären kann. Trotzdem wissen wir aber schon sehr viel über das Klimasystem. Aber ganz von vorn: Das Klima ist sozusagen der Mittelwert allen Wettergeschehens in einen Zeitraum von typischerweise 30 Jahren an einem Ort. Dabei kann der Ort der Rathauspark in Viersen, die Region Niederrhein oder ganz Mitteleuropa sein. Da es sich um Durchschnittswerte physikalischer Größen (z.B. Niederschlag, Temepratur, Sonnstunden) handelt, ist die Skalierung des betrachteten Ortes variabel. Das Wetter beschreibt den aktuellen Zustand der Atmosphäre. Das Klima hingegen das Durschnittswetter im Jahresverlauf.
Klima spielt sich aber nicht allein in der Atmosphäre ab. Ganz wichtig sind auch Wasserflächen (Hydrosphäre). Das wird klar, wenn man bedenkt, dass allein die riesigen Ozeane 2/3 des Planeten bedecken. Wassermassen können Energie speichern, abgeben und transportieren. Der Golfstrom im Nordatlantik beispielsweise versorgt Nordeuropa mit der Energie von rund einer Millionen größerer Kraftwerke. Dadurch ist es im Winter hier bei uns etwa 15 Grad wärmer als in gleichen Breiten in Kanada. Ohne die „Wärmepumpe Golfstrom“ würden hier am Niederrein nur Fichten und keine Kopfweiden wachsen. Der Golfstrom ist allerdings nur ein kleiner Teil eines weltweiten Förderbandes aus Wasser, das Wärme und Kälte über tausende Kilometer rund um den Globus verteilt und somit das Klima an allen Küsten entscheidend mitbestimmt.
In stärker Wechselwirkung mit dem Klima steht auch die Biosphäre, also alles was lebt; von Wäldern über Algen bis zu winzigen Bodenorganismen. Alles Leben beeinflusst zumindest in der Summe das lokale oder gar globale Klima. Die Tropischen Wälder am Amazonas machen sich zum Beispiel ihr eigenes Klima. Durch das Speichern von Wasser und die langsame Verdunstung über die Blätter lassen es die Bäume sehr regelmäßig regnen. Während eines Spaziergangs kann man auch hier bei uns das „hausgemachte“ feucht-kühle Mikroklima eines Waldes spüren.
Viele weitere Faktoren beeinflussen das Klima. Die Schnee- und Eisflächen im hohen Norden und am Südpol wirken auf die Sonne wie ein Spiegel. Sie werfen die energiereichen, wärmenden Sonnenstrahlen zurück und kühlen sich somit selbst.