Das Potential der Sonne

Anfang September ist es soweit. Die Stadt Tönisvorst stellt allen Bürgern kostenlos ein flächendeckendes Solarpotentialkataster bereit. Damit bietet eine weitere Kommune aus dem Kreis Viersen diesen Service an. Ein Solarpotentialkataster ist im Prinzip eine (digitale) Karte, auf der die Dachflächen aller Gebäude unterschiedlich eingefärbt sind. Jeder Immobilienbesitzer, der mit dem Gedanken spielt, eigenen Strom oder Warmwasser zu produzieren, kann somit auf einen Blick sehen, ob die eigene Dachfläche prinzipiell gut, bedingt oder nicht geeignet ist, um eine Photovoltaik– oder Solarthermie-Anlage aufs Dach zu bauen. Eine individuelle Beratung durch einen Experten ersetzt das Kataster nicht und wäre der nächste Schritt.

Das Potential der Sonne ist übrigens gewaltig: Auf eine Fläche, in der Größe einer Matratze trifft in Deutschland circa so viel Sonnenergie, wie eine Person pro Jahr an Strom verbraucht. Weltweit schickt die Sonne rund 10.000 Mal mehr Energie zur Erde, als die Menschheit insgesamt verbraucht!

Drei Erden bitte!

2016 ist es der 8. August. Auch in diesem Jahr ist der Earth Overshoot Day („Weltüberlastungstag“) im Kalender wieder ein paar Tage nach vorn gerückt. Der Earth Overshoot Day gibt den Tag im Jahr an, ab dem der Mensch mehr Ressourcen verbraucht als die Natur in einem Jahr nachliefern kann. Beispielsweise können mehr Bäume gefällt worden sein als nachwachsen oder es der CO2-Ausstoß ist größer gewesen als Pflanzen und Ozeane im natürlichen Kreislauf recyclen können. Der CO2-Ausstoß macht mittlerweile den größten Teil unseres Umwelt-Defizits aus.

Aufgrund der zwangsläufigen Ungenauigkeit in der Berechnung, ist der Tag eher symbolisch zu verstehen. Dennoch ist es bedenklich, dass der Tag Jahr für Jahr weiter nach vorn rückt. Seit den 1970er Jahren verbrauchen wir weltweit mehr Ressourcen als die Erde reproduzieren kann. Seither leben wir also schon „auf Pump“. Deutschland erreicht seinen eigenen Überlastungstag übrigens schon im April! Um den deutschen Lebenstil allen Bewohnern unseres Planeten nachhaltig zu ermöglichen, bräuchten wir mittlerweile mehr als drei Erden.

Ökoprofit Zwischenbilanz

Halbzeitpause für die zwölf Unternehmen im Projekt ÖKOPROFIT im Kreis Viersen.
150 Tonnen CO2,  356.000 Kilowattstunden Energie, sowie 21.000 Kubikmeter Wasser sparen die zwölf Ökoprofit-Teilnehmer aus dem Kreis Viersen pro Jahr künftig ein. Zum Verständnis: Das entspricht in etwa dem jährlichen gesamten CO2-Ausstoß von 15 Personen in Deutschland, dem Stromverbrauch von 160 Personen und dem Wasserverbrauch von fast 500 Durchschnitts-Deutschen. Das ist die Bilanz nach der Hälfte des Projekts. Gleichzeitig sparen die Unternehmen bei Investitionen von 54.000 Euro, jährlich 217.000 Euro ein. Das ist ordentlich!

Projektstart war im November. Ökoprofit basiert auf Workshops zu einer breiten Palette von Themen, dem Austausch der Unternehmen untereinander („best practice“) und der individuellen Beratung von Fachleuten. Schrittweise werden dann ausgesuchte Maßnahmen  in den Betrieben umgesetzt, die oft überraschend einfach sind. Den Abschluss des Projekts bildet die Verleihung der europaweit anerkannten Ökoprofit-Zertifikate. Mehr…

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Gruppenphoto der Teilnehmer und Organisatoren des Projekts Ökoprofit im Kreis Viersen 2015/16

Hintergrund:
„ÖKOPROFIT“ steht für Ökologisches Projekt für integrierte Umwelt-Technik und wird seit dem Jahr 2000 durch das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Insgesamt haben alleine in NRW bisher über 1.800 Betriebe an dem kostensenkenden sowie imageträchtigen Projekt teilgenommen. Pro Jahr haben sie über 75 Mio. Euro sowie rund 266.000 Tonnen CO2 eingespart. Seit November 2015 läuft das erste ÖKOPROFIT-Projekt im Kreis Viersen.

CarSharing Pilotprojekt

Ende Juni 2016 startete die NEW ein zweijähriges Pilotprojekt zum CarSharing in der Region. Neben Mönchengladbach und Erkelenz, gibt es nun auch in Viersen eine CarSharing-Station. Die 18 verschiedenen Fahrzeuge des Projekts können in der Pilotphase allerdings nur von Mitarbeitern und Studenten der Hochschule Niederrhein genutzt werden. Dennoch ein guter erster Schritt in eine klimafreundlichere Zukunft. Mehr Infos…

Thermografie-Aktion 2016

Im Frühjahr informierte die Verbraucherzentrale NRW mit Unterstützung des Kreises Viersen an zwei Infoständen über das Thermografie-Angebot der Verbraucherzentrale. Interessierte Hauseigentümer konnten zunächst mehrere Wärmebildaufnahmen vom eigenen Haus machen lassen. Im Anschluss erhielten die Hausbesitzer eine umfangreiche Energieberatung, bei der die Thermografie-Aufnahmen gedeutet und ausgewertet werden. Unabhängige Sanierungsempfehlungen, die dann zukünftig Heizkosten sparen und das Klima schonen, gehören ebenfalls zu der Beratung durch einen Experten der Verbraucherzentrale.

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Der Infostand der Verbraucherzentrale in Viersen

Der warme Winter brachte die Kampagne erst einmal ins Stocken. Denn für gute Thermografie-Aufnahmen muss eine gewisse Differenz zwischen beheiztem Haus und Außentemperatur gegeben sein. Die benötigte kalte Witterung kam aber doch noch, so dass alle Thermografie-Anfragen der Ein- und Zweifamilienhausbesitzer bearbeitet werden konnten.

Im Kreis Viersen gibt es insgesamt mehr als 70.000 Ein- und Zweifamilienhäuser. Viele sind schlecht oder nicht ausreichend gedämmt. Wegen unnötig hoher Heizkosten ist das sowohl teuer als auch schlecht fürs Klima, da mehr Öl und Gas verfeuert wird als notwendig. Thermografien und eine unabhängige Energieberatung sind ein guter erster Schritt, etwas dagegen zu unternehmen.

Die bunten Wärmebilder zeigen undichte Stellen in der Dämmung der Gebäudehülle auf. Fenster, Türen, Außenwände und das Dach können somit auf „Energie-Lecks“ überprüft werden. Zwar liegt der Fokus auf der Gebäudedämmung, die Energieberater der Verbraucherzentrale informieren Hauseigentümer jedoch über ein weites Spektrum an Sanierungsmaßnahmen, wie  eine Erneuerung der Heizungsanlage. Diese umfangreiche Beratung kam bei den Hausbesitzern aus dem Kreis Viersen gut an.

Thermografien lassen sich nur bei kalten Temperaturen im Winter machen. Ganzjährig angeboten wird jedoch die Energieberatung der Verbraucherzentrale.